In letzter Zeit war ich wieder im Kaufrausch und habe jede Menge wunderschöne Wolle gekauft. Die wird sehr häufig in gedrehten Strängen verkauft und hier erkläre ich, wie man diesen Strang verstricken kann.
Strang entdrehen
Im Bild seht ihr, wie die Stränge aussehen. Sie sind ineinander verdreht, damit es nicht zum großen Verknoten kommt.

Zunächst muss dann also den Strang entdrehen. Meistens sind zwei Teile ineinander gesteckt. Diese beiden Teile müsst ihr einfach auseinander ziehen und schon habt ihr einen den Strang entwirrt. Ausgebreitet sieht die Wolle dann so aus.

Manchmal ist an einigen Stellen dann noch ein Stück Faden um die Wolle gewickelt. Dadurch soll verhindert werden, dass nach dem Entdrehen schon ein Wollchaos entsteht.
Prinzipiell könnte man jetzt schon mit dem Verstricken loslegen, sobald man ein Ende gefunden hat. Allerdings ist die Wolle in diesem Format etwas schwierig zu transportieren und vor allem auch zu verstauen, sofern man keine Knoten entwirren möchte. Deswegen empfehle ich, die Wolle in ein Knäuel zu wickeln.
Kugel Wickeln
Eine sehr beliebte Methode, um vor allem Wollreste zu wickeln, ist das Wickeln in Kugelform. Das geht bei kleinen Resten ganz schnell. Allerdings finde ich, dass sich die Wolle dann nicht mehr so gut verstricken lässt. Denn beim Stricken wird der Arbeitsfaden immer vom äußeren Teil der Kugel abgewickelt und dadurch kullert die Wolle fröhlich durch den Raum.
Das finde ich sehr unpraktisch, daher stricke am liebsten so, dass ich den Arbeitsfaden vom inneren Teil des Knäuels ziehe. Und auch dafür gibt es tolle Techniken.
Von innen heraus
Damit das funktioniert, habe ich mir eine Wickeltechnik angeschaut. In einem Video zeigt Sylvie Rasch, wie man das Knäuel wickelt, um von innen heraus zu stricken.
Nach ein paar Metern habe ich allerdings meinen Daumen durch meine dickste Stricknadel ersetzt. Die hat einen Durchmesser von 20mm und ist aus Holz, das hat wunderbar funktioniert. Das linke Knäuel ist dabei entstanden.

Mit dem Wollwickler
Insgesamt habe ich 3 Stränge von Hand gewickelt. Das hat aber immer so lange gedauert (ungefähr 1,5 Stunden), dass ich beschlossen habe, mir einen Wollwickler zu kaufen. Und bisher ist das Gerät schon sehr oft zum Einsatz gekommen. Da ich aber noch nicht wusste, wie sehr ich den Wollwickler gebrauchen werden, habe ich mir ein Plastikmodell für knapp 18 € auf Amazon bestellt.

Den Wollwickler kann man ganz leicht an einem Tisch befestigen. Und dann kann es auch schon fast losgehen!

Ein Ende des Fadens wird nun in dem Schlitz an der Spule befestigt. Dies wird der Faden sein, der dann beim Stricken von innen aus dem Knäuel herausgezogen wird.

Bisher hat mir die meiste Zeit eine zweite Person geholfen: einer muss Kurbeln, der andere die Wolle halten.Wichtig ist auch, dass der Faden ein bisschen gespannt wird. Sonst wird das Knäuel viel zu groß und passt nicht auf die Spule.
Sobald alles verwickelt ist, kann man das Knäuel von der Spule ziehen. Dabei sollte man unbedingt darauf achten, dass der innere Faden nicht im inneren verschwindet! Ich ziehe den Faden im ca. 20 cm raus, bevor ich die Spule entferne.
Mein Standard-Socken Garn kommt häufig in 100 Gramm Strängen und ist in der Regel 4-fädig und hat auf 100 Gramm eine Lauflänge von 400 bis 420 Metern. Diese passen perfekt auf die Spule. Ich konnte auch schon 150 Gramm eines 6-fädigen Garnes verwickeln, das war allerdings sehr knapp.
Haspel
Damit man auch erfolgreich alleine Wickeln kann und nicht immer jemand die Wolle festhalten muss, kann man auf verschiedene Dinge zurückgreifen.
Sehr viele Leute benutzten dafür eine Haspel. Das ist ein ein Teil, auf das man die Wolle aufhängt und welches sich mitdreht. Die waren mir bisher aber immer zu teuer. Stattdessen nutze ich einfach einen Stuhl und hänge die Wolle über die Lehne. Dabei kann ich zwar nicht so schnell kurbeln, denn Wolle verruscht bei mir oft, aber vielleicht habe ich auch einfach nicht die richtigen Stühle zu Hause.